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Jünger werden durch Licht

„Den Rest meines Lebens werde ich darüber nachdenken, was Licht ist“ sagte einst Albert Einstein. Wenn er damals über die heutigen Errungenschaften über die Eigenschaften von Licht gewusst hätte, wäre er wohl noch hin und weg gewesen und das obwohl Licht immer noch das größte Rätsel für die Naturwissenschaften darstellt.


Einsteins Physiker-Kollege Fritz-Albert Popp hingegen hat sein ganzes Leben dem Licht gewidmet, wobei er eine Menge positiver Eigenschaften von Licht auf unseren Organismus entdeckte. Eine der bahnbrechendsten Entdeckungen war dabei, dass unser Körper bzw. jede einzelne Zelle des Körpers aus Licht (Photonen) besteht und von Licht beeinflusst werden kann.

Was ist Licht?

Grundsätzlich kann man wohl sagen, allgemein wissen wir (die Allgemeinheit) nicht viel über Licht. Wir wissen vielleicht, dass man irgendwann mal die Glühlampe abgeschafft und verboten hat und durch LEDs ersetzt hat. Vielleicht wissen wir noch, dass flackerndes Licht nicht ganz so gesund ist, dass Blaulicht Abends den Schlaf stören kann und vielleicht sogar noch, dass Rotlicht und Nahinfrarotlicht eine heilende Wirkung haben.


Licht ist aber viel mehr, es ist faszinierend, was man durch den gezielten und richtigen Einsatz von Licht alles erreichen kann und vor allem, wie man dadurch jünger wird, obwohl die meisten Menschen Sonnenlicht mit Altern in Verbindung bringen. Zuallererst ist es jedoch wichtig zu erklären, was Licht eigentlich ist.


Physikalisch gesehen besteht es aus Photonen bzw. Lichtquanten oder Lichtteilchen. Es wird also als Teilchen oder auf einer Welle transportiert. Diese definiert sich in ihrer Wellenlänge und Frequenz, vergleichbar mit elektromagnetischen Wellen des Handys, von WLAN oder auch von Radiowellen. Nun, diese Wellen können wir zwar (zumindest wir Menschen) mit dem Auge nicht wahrnehmen, Licht jedoch können wir wahrnehmen, zumindest zum Teil, nämlich im sichtbaren Spektrum.


Lichtspektrum der Sonne

Wie auch elektromagnetische Felder in unterschiedlichen Frequenzen vorkommen, kommt auch Licht in unterschiedlichen Frequenzen oder Wellenlängen vor. Diese kennzeichnen dann auch die Farbe des Lichts und den Energiegehalt (je höher die Frequenz, desto höher der Energiegehalt und desto kürzer die Wellenlänge und umgekehrt).


Das Sonnenlicht, so wie es auf der Erde ankommt, liegt im Bereich zwischen 290nm und 3000nm. Der sichtbare Bereich, also das Regenbogenspektrum, liegt aber zwischen 400nm (Violett) und 700nm (Rot). Kurzwelligeres Licht (UV-Licht, wie UVA, UVB und das schädliche noch kurzwelligere UVC , das aber von der Erdatmosphäre gefiltert wird) und langwelligeres Licht (Infrarotlicht, wie IRA und IRB) ist mit dem menschlichem Auge nicht wahrnehmbar.



Lichttherapie

Lichttherapie Früher

Einer der großen Pioniere der Lichttherapie war Niels Ryberg Finsen. Seine erste Errungenschaft in der Lichtforschung war die Entdeckung, dass Blut ein Filter für gewisse Lichtspektren ist und besonders kurzwellige Spektren absorbiert. Sein Versuch, ein lichtempfindliches Papier hinter dem Ohrläppchen seiner Verlobten durch Bestrahlung zu schwärzen, funktionierte erst, sobald er das Ohrläppchen mit zwei Glasplatten zusammenpresste, also das Blut herauspresste.

Das war damals zum Beispiel für die Behandlung von Tuberkulose deshalb so von Bedeutung, da sich die Erreger von Tuberkulose nicht auf der obersten Hautschicht befinden und die nötigen UV-Strahlen, um die Erreger abzutöten quasi durch die Kapillarschicht, welche sich 0,5mm unter der Oberhaut befindet, herausgefiltert werden. Durch seine Methodik gelang es Finsen aber letztendlich nicht nur Pocken (Licht meiden — negative Phototherapie) sondern auch Tuberkulose (Licht richtig anwenden — Phototherapie) erfolgreich zu behandeln.


Lichttherapie Heute

Einer der bekanntesten Lichtmediziner bzw. Lichtbiologen hierzulande ist der Deutsche Dr. Alexander Wunsch. Nach Wunsch ist die wichtigste Indikation für eine Heliotherapie der Sonnenlichtmangel, in der Fachsprache ausgedrückt die zivilisatorische Anheliose. Er setzt die Sonnentherapie grundsätzlich bei jeglichen chronischen Erkrankungen ein, vorausgesetzt der Patient, abhängig vom Hauttyp und anderer Merkmale, eignet sich dafür. Eine der wichtigsten Komponenten ist dabei die Erzeugung von Vitamin D.

Ein guter Speicher an Vitamin D bietet einen guten Schutz vor grippalen Effekten, vor der echten Grippe (Influenza) und sogar vor Covid. Weitere Indikationen sind zum Beispiel sämtliche Hautkrankheiten, Störungen des Fettstoffwechsels, Stoffwechselerkrankungen, Malabsorbtionssyndrom, Asthma, Depressionen, Osteoporose, Wundheilungsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und viele mehr. Also ein großes Spektrum der gängigsten Volkskrankheiten kann also durch Lichtbestrahlung unterstützt werden.

Die beste Form der Lichttherapie erfolgt dabei unter der natürlichen Sonne, bei langsamer Steigerung der Bestrahlungsdauer. Je nach Hauttyp und Pigmentierung sollten 20 bis 60 Minuten nicht überschritten werden. Kopf und Hände sollten dabei immer geschützt werden, da diese im Alltag ohnehin die meiste Strahlung abbekommen.


Alternativ kann auch Kunstlicht eingesetzt werden. Die neuesten Solarien decken sogar einen Großteil des Lichtspektrums ab, so dass man dadurch nahezu das natürliche Sonnenlicht nachahmen kann. Die Strahlung ist allerdings deutlich stärker, so dass man die Haut langsam gewöhnen sollte.


Vor allem in der Biohackingszene ist der Einsatz von Rotlicht und Nahinfrarotlicht weit verbreitet. Eine Fülle an wissenschaftlichen Arbeiten zeigt entzündungshemmende Eigenschaften dieser Spektren und darüber hinaus sogar positive Auswirkungen auf die Zelle, die Mitochondrien und die ATP-Produktion. Dr. Michael Hamblin ist einer der bekanntesten Forschern aus den USA, der die sogenannte Biophotomodulation (Einsatz von Licht, vor allem Rot- und Nahinfrarotlicht) und seine positiven Eigenschaften nach Verletzungen, bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, wie die der Arthritis, für die Regeneration der Zelle insgesamt und sogar Krebs untersucht. Er selbst hat über 300 wissenschaftliche Arbeiten über die gesundheitlichen Eigenschaften der Biophotomodulation veröffentlicht.


Photodynamische Therapie

Abzugrenzen von der klassischen Heliotherapie ist die Photodynamische Therapie (PDT) und die Lasertherapie, deren Ursprung und Einsatz ins Jahr 1978 nach Russland zurückgeht und bei welcher man einen Low-Intensity-Laser bzw. Low-Level-Laser (< 500mw) einsetzt. Der Vorteil von Laserlicht ist, dass das Licht mehr Energie transportieren kann und dass es im Vergleich zum Sonnenlicht kohärent, also geordnet ist und somit auch Lichtspektren, die sonst an der Hautoberfläche gestoppt werden, auch in tiefere Schichten vordringen können.

Man verwendete die Laser früher zum Beispiel vor Operationen, um das Immunsystem zu stimulieren und nach OPs, um die Wundheilung zu unterstützen als auch bei chronischen Infektionserkrankungen, wie der Tuberkulose oder Lungenentzündungen und viele andere. Ein Großteil der wissenschaftlichen Errungenschaften aus diesem Bereich ging zurück auf die Estin Prof. Tiina Karu, welche schon seit Jahren an der Forschung von Licht und seine Eigenschaften auf die Mitochondrien tätig ist (mehr dazu weiter unten).


Der Deutsche Dr. Michael Weber hat aufbauend darauf eine spezielle Technik entwickelt, wie man den Laser sogar invasiv über Kanülen in den Körper bekommt. Damit war man letztlich auch in der Lage die unterschiedlichen Spektren und deren Energie sogar ins Blut und sogar in die unterschiedlichsten Gewebe, wie Gelenke und Wirbelsäulenabschnitte zu bringen.


Zu unterscheiden ist dabei die intravenöse Lasertherapie (Laser wird über eine Kanüle in die Blutbahn gebracht) von der intrastitiellen (Einbringung des Lasers in tiefere Gewebe, wie z.B. Bandscheiben) und der intraartikulären Lasertherapie, bei der der Laser direkt ins Gelenk gebracht wird (Arthrosen).


Darüberhinaus kann Licht bzw. Laser sogar dazu verwendet werden, gegenüber Bakterien, Viren oder sogar Tumoren vorzugehen. Dieses Verfahren nennt sich Photodynamische Therapie (PDT), welche auf der Stimulation lichtsensibler Substanzen (Photosensitizer) beruht, die mittels Infusion in die Blutbahn gebracht werden. Diese binden sich dann im Körper an krankhaft verändertes Gewebe (Tumore, Bakterien, Viren). Durch die Bestrahlung mit Laser entstehen an diesem Komplex dann aktive Sauerstoffradiakele, wodurch er zerstört wird.


Sehr einfach anzuwenden ist diese Technik sogar extern, also ohne eine intravenöse Laser-Behandlung, zum Beispiel im Mundnasenraum bei angehenden Viruserkrankungen (z.B. Grippe und sogar Corona). Durch die Bestrahlung mit Laserlicht in Mund und Nase und der Einnahme eines Photosensitizers, wie Vitamin B2 (Riboflavin), werden die Viren unmittelbar abgetötet. Bei fortgeschrittenem Verlauf sollte allerdings zusätzlich systematisch behandelt werden, da sich die Viren dann bereits im Körper ausgebreitet haben.


Jünger werden durch Licht

Licht und Mitochondrien


Das erste Gesetz der Photobiomodulation konstatiert, dass eine Zelle einen sogenannten Chromophor bzw. Photoakzeptor haben muss, der Licht-Photonen absorbiert, um folglich eine biologische Reaktion auszulösen. Die bekanntesten Photoakzeptoren im Gewebe, die man zum Beispiel bei Haarentfernungen oder anderen kosmetischen Behandlungen targetiert, sind dabei Melanin, welches quasi mit Hilfe von Sonnenlicht für unsere Sommerbräune verantwortlich ist, aber auch Hämoglobin und Wasser. Diese Chromophore haben allerdings ihre geringste Absorbtionsrate im Spektrum der Wellenlänge der Laser, so dass das Licht an einem anderen Ort absorbiert wird, um die biostimulierenden Effekte zu entfalten, nämlich in den Mitochondrien. Dort unterstütze es die Energiegewinnung, indem es unsere ATP-Produktion unterstützt und somit den Anti-Aging-Effekt bringt.


Mitochondrien Energiegewinnung

Studien zeigen, dass der Ort, an dem die LLT die Biostimulation entfaltet die Mitochondrien sind. Insbesondere im Bereich der Atmungskette, wo ein ganz bestimmter Chromophor (die Cytochrom C Oxidase) zu finden ist, im letzten Schritt der Elektronen-Transportkette, direkt vor der Energiegewinnung.


Wenn wir in das Mitochondrien hineinblicken, finden wir eine Faltung, die unter anderem der Oberflächenvergrößerung dient, ähnlich den Darmzotten, wo die Nähstoffstoffe aufgenommen werden. Auf dieser Membran sitzt die sogenannte Atmungskette (bzw. die Elektronentransportkette). Sie bestehend aus vier verschiedenen „Komplexen“, die aus Proteinen und Metallionen besteht.


Und genau hier findet die Energiegewinnung statt, also die ATP-Produktion. Beim Verzehr von Kohlenhydraten werden diese im Zitratzyklus in NADH (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) umgewandelt, welches dann im ersten Komplex verbrannt bzw. oxidiert wird und dabei ein Elektron abgibt (deswegen der name Elektronentransportkette). Neben den komplizierten biochemischen Prozessen, ist das Interessante dabei, dass ähnlich zu den Pflanzen, die durch die Spektren rot und blau stimuliert werden, auch dieser erste Komplex durch blau stimuliert und aktiviert wird. Ohne Licht also keine Energie.


Im nächsten kleineren Schritt der Atmungskette, der unter anderem das bekannte Co-Vitamin CoQ10 benötigt, werden die Elektronen dann weiter in den dritten Komplex, dem sogenannten Cytochrom C Reduktase Komplex gegeben. Erst im letzten und vierten Schritt erhält dann der Chromophor Cytochrom C Oxidase die noch übrigen Elektronen, die in der Kette, unter Energieverlust weitergegebenen wurden.


Hier findet dann die Übertragung der Elektronen auf den Sauerstoff statt. Die Energie aus dem letzten Schritt wird dann weitergeleitet, wodurch letztlich die, für Menschen universelle Energiequelle ATP entsteht. Um den Bogen hier wieder zum Licht zu spannen, während der erste Komplex vom blauen Spektrum stimuliert wird, wird Komplex drei von den Spektren gelb und grün, und der vierte Komplex von den Spektren rot und infrarot stimuliert. Die Energiegewinnung ist also fast auf das ganze Sonnenlichtspektrum angewiesen.


Ebenfalls interessant ist, dass der letzte Komplex (die Cytochrom C Oxidase) wiederum von Stickstoffmonoxid (NO) blockiert wird, wodurch die Energiegewinnung ins stocken gerät. Und genau hier kommen nun wieder die Photonen ins Spiel, wo diese nämlich dafür sorgen, dass sie die Cytochrom C Oxidase von NO befreien und die Energiegewinnung optimiert wird. Licht wird also benötigt, um unser volles Energiepotential auszuschöpfen.


Licht und Stammzellen

Die Eigenschaften des Lichts enden hier immer noch nicht. Aufgrund der immens weitreichenden und auch sehr schnellen positiven Auswirkungen und Veränderungen von Licht auf unseren Organismus, die wohl nicht ausschließlich auf die Mitochondrien zurückzuführen sind, ist man zur Ansicht gekommen, dass die Eigenschaften des Lichts sich ebenfalls positiv auf Stammzellen auswirken.


Wie kommt es, dass wenn man der Leber einen Teil entnehmen würde, sie sich ein Jahr später wieder komplett regeneriert hätte, während ein Herz oder ein Gehirn nach einem Anfall nicht in der Lage sind sich zu erholen? Nun, die Leber ist reich an Stammzellen, die anderen Organe nicht.


Da Stammzellen die Eigenschaft haben, sich in ihrer reinen Form in jede andere Zelle zu differenzieren (die Form von Haarzellen, Leberzellen, Herzzellen, Muskelzellen und sämtliche anderen Zellen anzunehmen) sind sie nicht nur ein beliebtes Ziel für Therapie- und Regeneration, sondern auch für die Langlebigkeit insbesondere im Bereich der Präzisionsmedizin.


Bei der herkömmlichen Stammzellentherapie werden Stammzellen mit einer bis zu 15 Zentimeter langen Nadel aus dem Knochenmark des Beckens (mittlerweile auch aus dem Fettgewebe) entnommen, meist mit Ozon angereichert und dann entweder eingefroren (für spätere Therapieanwendungen, denn man will sich später mit seinen jungen Stammzellen behandeln) oder direkt in die zu regenerierende Stelle injiziert.


Ein großes Problem bei der Stammzellentherapie ist es aber, dass der Differenzierungsprozess, also die für die Umwandlung der Stammzellen in beispielsweise Knorpelgewebe (oder andere) viel Energie benötigt wird und viele Stammzellen aufgrund eines zu geringen Energiegehalts diesen Prozess nicht überleben.


Und genau hier kommt wieder unser wichtiges Lichtspektrum ins Spiel, denn Licht kann auch hier die Mitochondrien der Stammzellen mit Energie anreichern und den Differenzierungsprozess optimieren, was die Stammzellentherapie insgesamt deutlich effektiver macht. Dr. Michael Weber kombiniert dabei nicht nur die Stammzellentherapie mit Licht, sondern verwendet dabei auch noch eine neue ganz spezielle Form der Stammzelenerhebung (nicht Entnahme), wobei der Schienbeinkopf Mittel eines kleinen Bohrers angebohrt wird. Hier befindet sich nämlich ein großes Reservoir an Stammzellen, das dann in die Blutbahn einströmen und somit den ganzen Körper erreichen kann. Durch die gleichzeitige Energetisierung mit dem Lichtspektrum über die Low-Intensity-Laser wird somit ein umfassendes Anti-Aging betrieben, da sämtliche Systeme des Körpers regeneriert werden können. Es klingt wie eine Langlebigkeitstherapie von morgen oder übermorgen, diese Methode gehört aber mittlerweile tatsächlich schon zum Alltagsprogramm und beschleunigt nicht nur Heilungsprozesse sondern eben auch die Verjüngung.


Aussicht

Was teilweise wie ein Science Fiction klingt, zählt mittlerweile in vielen Präzisionsmedizin-Praxen zum Alltag. Es gibt jedoch noch viele andere spanende Ansätze aus dem Bereich der Langlebigkeit, die sicherlich mit diesen Inhalten hier konkurrieren können. Das würde allerdings diesen Artikel hier sprengen.


Auch wenn nicht jeder diese Möglichkeiten hat oder diese auch gehen möchte, alleine unsere Sonne und auch die Biophotomodulation mit Rotlicht und Nahinfrarotlicht haben eine Menge positiver Eigenschaften. Lasst uns wieder mehr in die Natur gehen und die natürlichen Kräfte, wie die des Lichts oder auch unserer Erde (Grounding) entdeckte, dann werden wir sicherlich glücklicher, gesunder und länger leben:)


Sebastian


Aussicht


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